Wie barrierefrei ist meine Webseite?
In der heutigen digitalen Welt ist die Barrierefreiheit von Websites nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern auch eine gesellschaftliche Verpflichtung. Sie stellt sicher, dass alle Menschen gleichberechtigten Zugang zu Informationen und Dienstleistungen im Internet haben. Doch wie kann man eigentlich feststellen, ob die eigene Website wirklich barrierefrei ist? In diesem Blogartikel stelle ich Ihnen einige kostenfreie Testmöglichkeiten für Ihre Website vor. Diese können Ihnen einen ersten Überblick geben, ob es auf Ihrer Website Barrieren gibt.
Kostenlose Testmöglichkeiten
Selbst-Tests sind wichtig, um die eigene Webseite, Kundenwebseiten oder laufende Webseitenprojekte im Entwicklungsprozess anhand von Stichproben auf häufige Probleme zu testen, ohne immer eine vollständige Prüfung durchführen zu lassen. Sie können mit ihrer Hilfe auch Aufträge kontrollieren, die Barrierefreiheit zum Ziel hatten.
Um die eigene Website selbst zu testen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wobei ich hier nur eine Auswahl vorstelle. Wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen möchten, besuchen Sie gern meinen Workshop “Digitale Barrierefreiheit selbst testen”.
Automatisierte Tests
Es gibt verschiedene Tools, mit denen Sie die Barrierefreiheit Ihrer Website automatisch überprüfen können. Diese automatisierten Test können aber lediglich einen Bruchteil der Kriterien testen, die für die digitale Barrierefreiheit notwendig sind. Automatisierte Tests sind allerdings praktisch, wenn man einen ersten Überblick über mögliche Barrieren erhalten möchte. Doch Vorsicht: Selbst wenn die Test-Tools keine Probleme anzeigen, sollten Sie noch einmal gezielte qualitative Tests durchführen! So kann z.B. ein Test-Tool nur prüfen, ob es ALT-Texte und Seitentitel gibt. Über die Qualität der ALT-Texte oder Seitentitel kann es nichts aussagen.
- WAVE: Ein kostenloses Online-Tool, das Probleme auf Ihrer Website hervorhebt und Erklärungen sowie Verbesserungsvorschläge liefert.
- AChecker: Ein kostenloses Online-Tool, das Probleme auf Ihrer Website erkennt und anhand der WCAG 2.0 AA klassifiziert.
- Lighthouse: Ein in Google Chrome integriertes Tool, das Barrierefreiheitsaudits durchführt.
Manuelle Tests
Automatisierte Tests können bereits einige Probleme identifizieren, aber eben nur einen Bruchteil. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Seite auch noch einmal manuell überprüfen. Ich habe dazu eine Checkliste erstellt, die Ihnen hilft, die wichtigsten Schritte selbst zu testen. Sie können diese Checkliste hier downloaden.
- Tastatur-Navigation: Die Zugänglichkeit der Webseite mit einer Tastatur ist eine wesentliche Anforderung an die digitale Barrierefreiheit. Überprüfen Sie, ob alle Funktionen der Website mit der Tastatur zugänglich sind. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die keine Maus benutzen können. Einen ersten Test können Sie mit der Tabulator-Taste machen. Gehen Sie auf Ihre Website und beginnen Sie, mit der TAB-Taste “durchzutabben”. Sie sollten bei jedem Tastendruck sehen können, an welcher Stelle auf der Webseite Sie sich befinden. Dafür ist der sogenannte Fokus (ein Rahmen um das aktive Element) ein gutes Zeichen. Sie können so Tastaturfallen finden (z.B. sind das oft schon die Cookie-Banner oder das Menü) und gleichzeitig den Fokus testen.
- Screenreader-Test: Mithilfe von Screenreader-Software wie z.B. NVDA können Sie sich alle Inhalte und Funktionen vorlesen lassen. Dabei sollten Sie z.B. testen, wie Links oder Bilder vorgelesen werden.
- Skalierbarkeit: Nutzen Sie die Browservergrößerung, um die Skalierbarkeit Ihrer Webseite zu testen. Vergrößern Sie dabei einmal auf 200% und einmal auf 400%. In beiden Fällen muss der Text und der Inhalt vollständig sichtbar und ohne horizontales Scrollen bleiben. Es darf nichts verdeckt oder abgeschnitten werden.
- Farbkontrast: Stellen Sie sicher, dass der Farbkontrast zwischen Text und Hintergrund ausreichend ist, um von Menschen mit Sehbehinderungen gelesen zu werden. Testen können Sie das mit dem Contrast Checker von WebAIM.
Nutzer*innenfeedback
Eine der besten Methoden zur Überprüfung der Barrierefreiheit ist das Einholen von Feedback von tatsächlichen Nutzer*innen mit Behinderungen. Dies kann durch Usability-Tests oder Umfragen geschehen.
Fazit
Die Barrierefreiheit Ihrer Website zu gewährleisten, ist ein fortlaufender Prozess, der sowohl technische als auch benutzerzentrierte Ansätze erfordert. Durch die Kombination von automatisierten Tests, manuellen Tests und direktem Nutzerfeedback können Sie sicherstellen, dass Ihre Website für alle zugänglich ist. Dies fördert nicht nur die Inklusion, sondern verbessert auch die Benutzererfahrung insgesamt und kann Ihnen helfen, ein breiteres Publikum zu erreichen.
Wenn Sie lernen möchten, wie man die eigene Website testet oder Tests in seine Entwicklungsprozesse einbindet, melden Sie sich für meinen Workshop “Digitale Barrierefreiheit selbst testen” an.
Checkliste zum Selbst-Testen
Laden Sie sich hier meine kostenlose Checkliste für einen ersten Schnell-Check Ihres eigenen barrierefreien Webprojektes herunter und melden sich gleich für meinen Newsletter an. So verpassen Sie keine Neuigkeiten & Tipps zur digitalen Barrierefreiheit.